ROSEGGER-APOTHEKE
Sonnenallee 144
12059 Berlin
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo – Fr, 8:30 – 18:30
Sa, 8:30 – 13:00
WIR SIND FÜR SIE DA
Tel: 030 / 682 370 37
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Gestern und heute
Wir über uns

1920

1945

2015

2015
HEUTE

Seit 1993 führt Axel Emmrich mit seinem Team die Rosegger-Apotheke in Berlin-Neukölln. „Im Mittelpunkt steht die Beratung unserer Kunden, sei es Laufkundschaft, seien es Ärzte oder Pflegedienste. Wir stehen unseren Kunden mit unserem Wissen und unserer Erfahrung gerne, kompetent und unkompliziert zur Seite.“
GESTERN

ROSEGGER-APOTHEKE
1908 – am 12.August wird die Straße 14 in Roseggerstraße umbenannt 1909 – der Magistrat der Stadt Berlin verleiht dem Apotheker Ludwig Luft eine Konzession für den Bezirk Rixdorf
1911 – der Apotheker Ludwig Luft eröffnet die Rosegger-Apotheke in der Kaiser-Friedrich-Straße 76 (die heute Sonnenallee heißt) – Rosegger bedankt sich mit dieser Karte.
1912 – beschließen die Rixdorfer Stadtverordneten mit großer Mehrheit die Annahme des Namens „Neukölln“, was vom Kaiser einige Tage später genehmigt wird.
1922 – Der Apotheker Ludwig Luft verstirbt. Seine Witwe verpachtet die Apotheke an Herrn Brüggemann, der sie bis zum Ende des zweiten Weltkrieges leitet.
1945 – Auch die Rosegger-Apotheke ist von Kriegseinwirkungen und Bombenschäden betroffen, doch die beiden Nachfolger von Herrn Brüggemann nehmen die nötigen Reparaturen und eine Neugestaltung nicht in Angriff.
1960 – übernimmt Günter Poredda die Rosegger-Apotheke. Er baut die Apotheke Stück für Stück um, denn das Mobiliar von 1911 kann die jetzt üblichen Mengen an Arzeneimitteln nicht mehr fassen. Bis Ende der 60er Jahre hat er einen vollständigen Innenausbau durchgeführt. Und auch 1986 gestaltet er die Apotheke wieder neu, schließlich soll die Apotheke zeitgemäß und kundenfreundlich bleiben.
1986 – Zum 75-jährigen Bestehen, erfolgte eine Neugestaltung der Innenräume und die Installation einer EDV-Anlage mit BTX-Verbund.
In seinem Erinnerungsheft von 1986 schreibt Günter Poredda:
„Nach der Jahrhundertwende brach das Zeithalter der Motorisierung an. Das Automobil, wie man es nannte, war bereits ein gewohntes Fahrzeug im Straßenbild, wenn daneben auch immer noch zahlreiche Pferdekutschen aller Art anzutreffen waren.
Es gab 1911 laut Statistik in Deutschland 57 800 Automobile, 7800 mehr als im Vorjahr. In den beiden Ausstellungshallen am Zoo wird Mitte Oktober eine „Große Automobil-Ausstellung“ eröffnet. Gleichzeitig vermerkt man, dass Prinz Heinrich, ein Sohn des Kaisers, einen Autounfall erlitten hat. Auf dem Johannisthaler Flugfeld hat eine Flugwoche stattgefunden, während das Flugzeug des Kapitäns Engelhardt abgestürzt ist. Der bekannte Flieger erleidet den Tod. Aber auch auf dem Tempelhofer Feld wird bereits geflogen, bekannte Fluglehrschulen bieten dort per Inserat Unterricht im Führen von Flugzeugen an.
Berlin hat über 30 Theater und zahlreiche andere kleinere Bühnen mit Cabaret und Kleinkunst, meist alle in der Stadtmitte vom Potsdamer Platz, Leipziger und Friedrichsstraße, natürlich Unter den Linden, aber viele auch im Westen, am Kurfürstendamm, der ja noch weit außerhalb der eigentlichen Stadtmitte lag.
Am Wittenbergplatz wird das „Café Bristol“ wiedereröffnet. Max Reinhardt inszeniert im Theater in der Schumannstraße (dem späteren Deutschen Theater) „Oedipus“ mit Alexander Moissi in der Hauptrolle. Richard Strauss und Arthur Nickisch dirigieren in der Philharmonie die großen symphonischen Werke von Gustav Mahler, der selbst an der Wiener Hofoper den Taktstock schwingt.
Hugo von Hofmannsthal vollendet den „Jedermann“. Claire Waldoff tritt mit neuem Programm im Linden-Cabaret auf und Heinrich Zille malt unzählige seiner Urberliner Typen, die jetzt alle im Axel-Springer-Haus zu besichtigen sind.
1911 wird endlich die Reichsversicherungsordnung verabschiedet, sie tritt ein Jahr später in Kraft. Die „Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“ (heute Max-Planck-Gesellschaft) wird gegründet.
Der Norweger Roald Amundson erreicht als erster Mensch den Südpol, im Mittelmeer bricht ein türkisch-italienischer Krieg um Tripolis aus, und Winston Churchill wird Erster Lord der britischen Admiralität. Und das Luxusschiff „Titanic“ geht seiner Vollendung entgegen, das größte und damals schnellste Schiff, das als unsinkbar gilt und doch ein halbes Jahr später mit einem Eisberg kollidiert und vor Neufundland sinkt. Das Wrack wurde erst in diesem Jahr in 4000 m Tiefe geortet.
(…)
„Im Rückblick auf die Jahre meiner Tätigkeit denke ich an die vielen alten und durch die bitteren Kriegs- und Nachkriegsjahre teilweise sehr kranken Menschen zurück, die heute schon lange nicht mehr unter uns weilen. Sie haben sich in ihrer einfachen und liebenswerten Art mir anvertraut in der Hoffnung, Linderung und vielleicht Heilung zu finden.
So denke ich heute, dass mir das Erlebnis gelungen ist, im Dienst für andere, besonders für leidende Menschen, immer beglückter geworden zu sein am inneren Menschen. Das Beste, nicht zuletzt das urpreußische in uns ist die Disziplin, dass man an niemandem achtlos vorübergeht, der uns braucht, und dass man zur rechten Zeit das rechte Wort findet und die hilfreiche Tat erbringt.
Peter Rosegger sagte in der schweren Zeit des 1.Weltkrieges: „Ich glaube an die Zukunft.“ Dem will ich mich gerne und in Demut anschließen in der Hoffnung, dass auch nach meiner Zeit die Rosegger-Apotheke und ihre Mannschaft zum Wohl der Rixdorfer, der Neuköllner Menschen wirken möge.“
(Erinnerungsheft, Günter Poredda, 1986)
1993 – Axel Emmrich übernimmt die Rosegger-Apotheke.
Wie seine Vorgänger führt auch er die Tradition der Rosegger-Apotheke fort und stellt die Anliegen der Kunden in den Mittelpunkt.
IM WANDEL
2008: Der Umbau


2008 – Im Frühjahr erfährt die Rosegger-Apotheke wieder einmal einen umfassenden Umbau – innen wie außen. Die Räume, Regale und Schränke werden heller, es kommt ein kleiner Beratungsraum hinzu und die Medikamente werden von nun an in und von einem Kommissionierautomaten mit Rohrpost gelagert, was viel Platz spart und dazu beiträgt, dass größere Mengen an Medikamenten vorrätig gehalten werden können. Auch die EDV-Systeme werden im Rahmen der Rundumerneuerung verbessert.
Der neue Kommissionierautomat


Der neue Kommissionierautomat mit Rohrpost ermöglicht eine optimierte Lagerung der Medikamente und eine schnelle Ausgabe derselben. Einfach ausgedrückt: Wir müssen nichts mehr suchen, das übernimmt jetzt unser Automat, der über unsere Computer angesteuert wird und uns die gewünschten Medikamente über die Rohrpost direkt in den Verkaufsraum schickt.
Während die Apotheke innen wie außen immer wieder erneuert und der Zeit angepasst wird, findet „innerlich“ eine Rückbesinnung auf die klassischen Angebote einer inhabergeführten Apotheke statt: Beratung. Beratung von Kunden, Pflegekräften, Ärzten, Pflegediensten und die Beratung all jener, denen wir mit unserem Wissen und unserer Erfahrung weiterhelfen können. Dieser Fokus ist auch deshalb möglich, weil wir ein sehr gutes und stabiles Team an unserer Seite haben.
Der Umbau 2008 fand bei laufendem Betrieb statt und hat sowohl uns als auch unseren Kunden einiges abverlangt. Als kleine Aufmerksamkeit luden wir nach Abschluss aller Arbeiten zu einem kleinen Umtrunk in die Apotheke ein. Ein unvergesslicher Abend an dem Menschen aus so unterschiedlichen Schichten wie der bürgerlichen Mitte und den Roma bei uns die Gläser hoben.
Bilder der Vergangenheit
Bilder der Vergangenheit
Seit 1911 sind viele Menschen in der Rosegger-Apotheke ein- und ausgegangen. Viele Mitarbeiter, viele Kunden. Natürlich können wir Ihnen hier nicht alle vorstellen. Doch einen kleinen Reise durch die Vergangenheit finden Sie hier.
Peter Rosegger

Peter Rosegger
österreichischer Heimatdichter und Schriftsteller
Geboren: 31.Juli 1843 in Alpl / Waldheimat
Verstorben: 26.Juni 1918 in Krieglach
Peter Rosegger wuchs in einer armen Bauernfamilie in Österreich auf. Im Sturmjahr 1848 trifft er auf einen vertriebenen Schulmeister, der ihm notdürftig lesen und schreiben beibringt.
Auf der Weide, beim Hüten der Ziegen, lässt sich der Junge treiben, erträumt Geschichten und beginnt sie aufzuschreiben.
Später findet Peter Rosegger in der Landeshauptstadt Graz einen Förderer, der sich seiner annimmt.
Die Geschichte vom armen Waldbüblein gefiel der Öffentlichkeit genauso, wie die Geschichten, die es ihr schrieb und so wurde Rosegger zum Stolz seines Heimatlandes, der Künder seiner Schönheit, ein Volksapostel.
Noch zu Lebzeiten machte sich Rosegger einen Namen in der Welt der Literatur. „Er war berufen, Mittler zu sein im Widerstreit von Natur und Kultur, er bekämpfte aber nicht die Kultur, sondern nur den „Weltgeist“, vielleicht den „Zeitgeist“, wie es heute so oberflächlich heißt – die Herzensträgheit, die Raffgier, den Dünkel der Kaste, die Unterdrückung des freien Menschen, die Anpassung um jeden Preis. Zeit seines Lebens ist er auch deshalb ein ganz bescheidener, ein überaus liebenswerter Mensch geblieben.“
Quelle: Rosegger-Apotheke, Günter Poredda, 75 Jahre Erinnerungsheft

